Radiant:
scheinbarer Ausgangspunkt eines Meteorschauers.
Radialgeschwindigkeit:
Geschwindigkeit der Bewegung eines Sternes
zur Erde hin oder von der Erde fort.
Radioastronomie:
Fach der Astronomie, das die Radiostrahlung
kosmischer Objekte und des kosmischen Raums (Hintergrundstrahlung) untersucht.
Radiostrahlungsquelle
(oder Radioquelle): Ein
Objekt, das starke Radiostrahlung aussendet (Stern, Planet, Galaxie . .
.). Manche Objekte emittieren mehr Energie im Bereich der Radiostrahlung
als im optischen Bereich (Licht).
Radioteleskop:
Empfangsgerät für Radiostrahlung. Es ist, neben dem Fernrohr,
ein wichtiges astronomisches Instrument.
Ranger:
Die Mondsonden Ranger 7, 8 und 9 (USA) übertrugen in den Jahren 1964/65
die ersten genaueren Aufnahmen der Mondoberfläche zur Erde, auf denen
Details unter einem Meter unterschieden werden konnten.
Reflektor:
Ein sehr allgemeiner Name für ein Fernrohr, das mit Hilfe eines Spiegels
ein Bild erzeugt. Im klassischen Reflektor oder Spiegelfernrohr (dem Newtonschen)
wird das Bild von einem einzigen konkaven Spiegel erzeugt. Große
moderne Reflektoren benutzen gewöhnlich zwei gekrümmte Spiegel,
einen konkaven und einen konvexen,
in einer von Cassegrain erdachten Anordnung. Zusätzliche ebene Spiegel
können hinzugefügt werden, um den Strahl in eine für die
Beobachtung geeignete Position zu bringen. Die Vorteile des Reflektors
gegenüber dem Refraktor (der sein Bild mit Hilfe von Linsen erzeugt)
sind seine Kompaktheit und daß das entstehende Bild von allen Farbfehlern
frei ist.
Regolith:
Nicht zusammenhaltende Oberflächenschicht, ein Gemisch von .zertrümmertem
Gestein, Staub und Bruchstücken, entstanden durch langandauernde Meteoritenaufschläge.
Die Regolithschicht auf dem Mond ist 10 bis 100 m tief. Regolith bildet
auch die Oberflächen weiterer Himmelskörper ohne Atmosphäre.
Rektaszension:
Äquatoriale Koordinate, die gemeinsam mit der Deklination eindeutig
die Lage eines Punktes an der Himmelssphäre definiert. Die Rektaszension
ist die Analogie der geographischen Länge. Sie wird auf dem Himmelsäquator
als Differenz der Großkreise durch den Frühlingspunkt (Nullmeridian)
und dem Deklinationskreis des zu bestimmenden Punktes gemessen. Die Rektaszension
wird meistens im Zeitmaß von 0 h bis 24 h angegeben.
Retlexion:
Das Zurückwerfen einer elektromagnetischen Welle. Die Reflexion elektromagnetischer
Strahlung ist von der Wellenlänge abhängig. Licht wird z. B.
von Spiegeln gut reflektiert und Radiowellen von Metallflächen.
Retlex-Zenitteleskop:
Ein Teleskop, das speziell zur Beobachtung von Sternen genau im Zenit über
dem Beobachter entwickelt wurde, wo die Störungen durch die Atmosphäre
besonders klein sind. Das Bild des Sterns wird dabei durch einen völlig
horizontalen Quecksilbersee reftektiert.
Refraktor:
Ein Fernrohr, bei
dem das Primärbild durch die Brechung an der Hauptlinse oder Objektivlinse
zustande kommt. In der Astronomie sind Kefraktoren oder Linsenteleskope
seit ihrer Erfindung 1608 nie außer Gebrauch gekommen, wenn auch
praktisch alle modernen großen Instrumente Spiegelteleskope sind.
Rektaszension:
Das himmlische Äquivalent zur geographischen Länge. Sie wird
in Grad entlang dem Himmelsäquator gemessen, wobei der Nullpunkt im
Frühlingspunkt liegt. Man gibt sie auch in Stunden an, wobei 24 Stunden
360 Grad entsprechen. Der Nullpunkt liegt heute im Stembild Fische, aber
im Zeichen des Widders. Seit die ersten Sternbilder von arabischen Astronomen
im frühen Mittelalter bezeichnet wurden, haben sie sich allmählich
verschoben.
Retrograde:
oder rückläufige Bewegung Eine schleifenförmige Bahnbewegung
in einer Richtung, die dervorherrschenden scheinbaren Bewegung der großen
Planeten am Himmel entgegengesetzt ist.
Riese,
Überriese: Stern
mit sehr großer Leuchtkraft und einem viel größerenDurchmesser
(10 bis 100ma1 größer als die Sonne).
Ritchey-Chretien-Teleskop:
Eine Abänderung des ursprünglichen Cassegrain-Entwurfs eines
Reflektors. Es hat einen großen konkaven Primärspiegel und einen
viel kleineren konvexen Sekundärspiegel. Nach dem Entwurf von Ritchey
und Chretien werden beide Spiegel in bestimmter
Weise hyperbolisch geschliffen;
dadurch kann das Teleskop ein größeres Gebiet des Himmels mit
großer Genauigkeit abbilden.
Röntgenstrahlen:
Sehr energiereiche
elektromagnetische Strahlung, deren Wellenlänge im Bereich von einem
Hunderttausendstel bis zu einem Milliardstel Millimeter liegt. Röntgenstrahlen
können die Erdatmosphäre nicht durchdringen, und astronomische
Quellen, die solche Strahlung aussenden (eine Supernova zum Beispiel),
müssen von Instrumenten an Ballonen oder in Satelliten beobachtet
werden.
Rotation,
gebundene:
Die meisten Monde umkreisen ihre Planeten so, daß eine Mondhalbkugel
ständig dem Planeten zugewandt und die andere ständig von ihm
abgewandt ist. Die gebundene Rotation ist das Ergebnis der Gezeitenwirkung
zwischen Planet und Mond. Auch bei Doppelsternen tritt gebundene Rotation
auf.
Rotverschiebung:
Verschiebung der
Spektrallinien eines strahlenden Himmelskörpers in der Richtung zum
roten (langwelligen) Ende des Spektrums; sie wird dadurch verursacht, daß
das Objekt sich vom Beobachter entfernt (siehe Dopplereffekt).
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