Z:
Das gewöhnlich
für Rotverschiebung verwendete Symbol
Zeeman-Effekt:
Die Aufspaltung einer
Spektrallinie in mehrere Komponenten, wenn der Entstehungsbereich einem
Magnetfeld ausgesetzt ist.
Zeitgleichung:
Die Differenz zwischen
mittlerer Sonnenzeit, wie sie eine gleichmäßig laufende Uhr
anzeigt und der scheinbaren Sonnenzeit,wie sie eine Sonnenuhr anzeigt.
Sie variiert in komplizierter Weise im Verlauf eines Jahres und weist maximale
Abweichungen von bis zu 15 Minuten auf.
Zeitzone:
Eine geographische
Region, in der die bürgerliche Zeit als gleich festgelegt wird. Zeitzonen
basieren auf 15 Grad breiten Bändern in Länge, entsprechend einer
Stunde Differenz in der Ortszeit. Allerdings gibt es große Abweichungen
der Grenzlinien von den Längengraden, um der Verteilung der Landmassen
und der Ballungszentren Rechnung zu tragen. Die Differenz zweier benachbarter
Zeitzonen beträgt meistens eine Stunde; es gibt aber auch Abstände
von einer halben Stunde, um Abweichungen von der Ortszeit zu minimieren.
Zenit:
Höchster Punkt
am Himmel, genau senkrecht über dem Beobachter. Der astronomische
Zenit ist formal definiert als diesenkrechte Verlängerung der Lotlinie.
Der geozentrische Zenit ist die Verlängerung einer Linie vom Erdmittelpunkt
durch den Beobachter. Der geodätische Zenit ist die Normale zum geodätischen
Ellipsoid oder Sphäroid am Beobachtungsort.
Zenitdistanz:
Winkel zwischen dem Zenit und einem Punkt der Himmelssphäre, der entlang
eines Großkreises gemessen wird.
Zenithal
hourly rate: (ZHR)
Die mittlere Anzahl pro Stunde von Meteoriten eines bestimmten Meteoritenschauers,
die ein erfahrener Beobachter unter optimalen Sichtbedingungen mit einer
Grenzhelligkeit von 6,5 Größe und der Lage des Radianten im
Zenit sehen würde. Je geringer die Höhe des Radianten, desto
geringer ist die beobachtete Rate. In erster Näherung ist das Verhältnis
der beobachteten Rate zur ZHR gleich dem Sinus des Höhenwinkel des
Radianten.
Zenitteleskop:
Ein Teleskop, das nur vertikal ausgerichtet werden kann, um Positionsmessungen
an Sternen vorzunehmen, die durch den Zenit gehen oder ihn in geringem
Abstand passieren.
Zentauren:
Eine Klasse von Asteroiden mit Bahnen im äußeren Bereich des
Sonnensystems. Beispiele sind Chiron und Pholus. Ihre instabilen Bahnen,
die unvermittelten Störungen unterworfen sind, wenn sie nahe an den
Riesenplaneten vorbeiziehen, liegen innerhalb der Neptunbahn, kommen allerdings
der Sonne nie näher als Jupiter.
Zentralberg:
(central peak) Ein Berg, der sich im Zentrum eines Kraters bildete, als
die Kruste im Anschluß an die Einschlagsexplosion zurückschnellte.
Ein Krater kann mehrere Berge in Gruppen angeordnet enthalten.
Zentraler
Meridian: Die gedachte
Nord-Süd-Line, die die Scheibe eines Planeten (oder Mondes oder der
Sonne) aus Sicht des Beobachters in zwei Hälften teilt.
Zicklein:
Kleine Konstellation
der Sterne Epsilon, Zeta und Eta im Sternbild Auriga.
Zirkumpolarstern:
Ein Stern, der für einen bestimmten Beobachter nie unter den Horizont
taucht. Die Deklination des Sterns muß in diesem Fall größer
sein als 90° minus der geographischen Breite des Standorts des Beobachters.
Vom Äquator aus gesehen sind daher keine Sterne zirkumpolar, während
an den Polen alle Sterne der jeweiligen Halbkugel diese Eigenschaft aufweisen.
Zirkumstellare
Scheibe: (Akkretionsscheibe)
Eine Gas- und Staubscheibe, die einen Stern umgibt. Solche Scheiben in
der Umgebung junger Sterne scheinen zum normalen Prozeß der Sternbildung
zu gehören. Man nimmt an, daß sich daraus Planetensysteme entwickeln.
Zirrus-Nebel:
(NGC 6960) Teil des Cygnus-Nebels, (ein alter Supernova-Überrest.)
Zodiakallicht:
Ein schwacher Lichtkegel entlang der Ekliptik, der in mondlosen Nächten
im Westen nach Sonnenuntergang und im Osten vor Sonnenaufgang gesehen werden
kann. Es entsteht durch die Streuung von Sonnenlicht an mikrometergroßen
Teilchen des Zodiakalstaubs in der Ebene des Sonnensystems. Das Zodiakallicht
ist entlang der gesamten Ekliptik schwach vorhanden, ein Phänomen,
das gelegentlich als Zodiakalband bezeichnet wird. Eine Aufhellung ergibt
sich in dem der Sonne genau gegenüberliegenden Bereich und wird Gegenschein
genannt.
Zodiakalstaub:
Eine dünne, flache Wolke aus kleinen Staubteilchen im inneren Sonnensystem.
Es wird angenommen, daß sie von Kometen und von Zusammenstößen
im Asteroidengürtel stammt.
Zond:
Name eines sowjetischen Raumsondenprogramms in den Jahren 1963 bis 1970.
Zond 1 und 2 flogen zu Venus und Mars, übermittelten aber keine Daten.
Zond 3 photographierte 1963 die Rückseite des Mondes. Zond 4 war ein
Fehlschlag. Zond 5, 6, 7, und 8 kehrten nach Mondumkreisungen zur Erde
zurück.
Zunehmend:
Diejenige Phase des Mondes, in der der beleuchtete Teil der sichtbaren
Scheibe zunimmt. Das Gegenteil ist abnehmend.
Zwergstern:
Ein Stern, der eine für seine Masse normale Größe hat.
Der Ausdruck wird häufig benutzt, um alle Sterne zu beschreiben, die
im Hertzsprung-Russell-Diagramm auf der Hauptreihe liegen, d. h. alle Sterne,
die ihre Energie in ihrem Kern durch Umwandlung von Wasserstoff in Helium
gewinnen. Der Name kommt vom Vergleich mit Riesen und Überriesen,
deren Größe im Verlauf der Entwicklung enorm angewachsen ist.
Die größten Hauptreihensterne können allerdings durchaus
die Größe von Roten Riesen erreichen; die Unterscheidung ist
daher nicht immer eindeutig.
Zwerg,
roter:
Kleiner Stern mit Temperatur der Spektralklasse M oder K. Sterne der Hauptreihe
mit der
niederigsten Leuchtkraft.
Zwerg,
weißer: Kollabierter
Stern im Endstadium seiner Entwicklung. Besteht aus degeneriertem Gas,
d. h. aus Bruchstücken von Atomen, deren Kerne dicht beieinander liegen,
wodurch die Dichte im Stern auserordentlich ansteigt. Weise Zwerge sind
so groß wie Planeten, ihre Masse entspricht jedoch der Sonne. Ihre
Dichte ist daher beträchtlich, bis zu 1000kg/cm3
.
Zwergnova:
Ein Typ kataklysmischer Variabler, der im Abstand von einigen Tagen bis
zu einem Jahr plötzliche Helligkeitsanstiege zeigt. Die Zwergnovae
sind Doppelsternsysteme, die aus einem Hauptreihenstern und einem Weißen
Zwerg bestehen. Es findet Massenübertrag vom Hauptreihenstern auf
den Weißen Zwerg über eine Akkretionsscheibe statt, die sich
um den Weißen Zwerg bildet. Ausbrüche finden statt, wenn sich
auf der Akkretionsscheibe heiße Gebiete bilden. Zwergnovae
werden auch U-Geminorum-Sterne
genannt. Man kennt mehrere Unterklassen. SS-Cygni-Sterne steigern ihre
Helligkeit in einem mehrere Tage dauernden Ausbruch um 2 bis 6 Magnitudines.
SU-Ursae maioris-Sterne haben gelegentliche Supermaxima, die 2 Magnitudines
heller sind und fünfmal länger anhalten als üblich. Z-Camelopardalis-Sterne
durchlaufen Perioden, in denen die Eruptionen für Wochen oder Jahre
ausgesetzt sind.
Zweiter
Kontakt: Während
einer totalen oder ringförmigen Sonnenfinsternis jener Punkt, an dem
zu Beginn der Finsternis der Rand der Mondscheibe mit der Photosphäre
der Sonne Kontakt hat. Bei einer Mondfinsternis ereignet sich der zweite
Kontakt in dem Augenblick, da der Mond vollständig in den Kernschatten
(Umbra) der Erde eingetreten ist. Der Ausdruck wird auch bei der Beschreibung
eines Vorüberganges eines Planeten vor der Sonnenscheibe oder einer
Sternbedeckung durch den Mond
benutzt.
Zyklon:
Eine nach innen gerichtete Kreisbewegung um ein Niedrigdruck-Gebiet in
einer Planetenatmosphäre.
Zyklotronstrahlung:
Elektromagnetische
Strahlung, die von Elektronen emittiert wird, die sich auf kreisförmigen
oder schraubenförmigen Bahnen in einem Magnetfeld bewegen.
ZZ-Ceti-Stern:
Ein pulsierender,
veränderlicher Weißer Zwerg. Die Amplitude von ZZ-Ceti-Sternen
liegt zwischen 0,05 und 0,3 Größenklassen, die Periode zwischen
30 Sekunden und einer halben Stunde.
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